Das Wichtigste in Kürze
- Das Baby trinkt immer mit. Alkohol gelangt über die Nabelschnur und Plazenta zum Baby.
- Alkohol in der Schwangerschaft schadet dem Baby stark. Im schlimmsten Fall stirbt es.
- Frauen bemerken eine Schwangerschaft oft erst nach einigen Wochen. Sie sollten daher bereits bei einem Kinderwunsch keinen Alkohol mehr trinken.
- Alkohol gelangt über die Muttermilch zum Baby. Mütter sollten deshalb vor dem Stillen auf Alkohol verzichten.
Ein Gläschen Wein oder Prosecco? Nicht in der Schwangerschaft. Dann ist ein völliger Verzicht auf Alkohol ratsam. Schwangere Frauen riskieren schwere Folgen oder sogar den Tod für ihr Baby, wenn sie Alkohol trinken. Oft bemerkt die Frau eine Schwangerschaft erst nach einigen Wochen. Daher sollte sie auch schon beim Kinderwunsch auf Alkohol verzichten.
Was passiert im Körper des Babys?
Die Plazenta ist eine wichtige Schranke: Sie lässt Sauerstoff und Nährstoffe durch. Gleichzeitig funktioniert sie wie ein Filter und hält Krankheiten zurück. Alkohol jedoch kommt ungebremst durch. Er gelangt direkt in den Blutkreislauf des Babys. Das Baby kann Alkohol nicht abbauen. Die Leber ist dazu noch nicht reif genug. Die nötigen Enzyme bilden sich erst nach der Geburt. Der Alkohol bleibt also im Körper des Babys. Er schadet dem Baby in jeder Phase der Schwangerschaft bis zur Geburt:
- Alkohol kann zum Abbruch der Schwangerschaft führen
In den ersten zwei Wochen geht man vom Alles-oder-nichts-Prinzip aus: Der Embryo übersteht diese Zeit oder die Schwangerschaft bricht ab. Alkohol kann einen Abbruch auslösen. Die Mutter bemerkt das vielleicht gar nicht.
- Alkohol ist Gift für die Zellteilung
Bis zur 12. Schwangerschaftswoche entwickeln sich die Organe. Alkohol kann bei verschiedenen Organen Missbildungen und Fehlfunktionen verursachen. Besonders betroffen ist das Gehirn. Alkohol stört das Wachstum der Gehirnzellen.
- Alkohol stört und verlangsamt die Entwicklung
Alkohol kann das Körperwachstum stören. Die Nervenbahnen im Gehirn vernetzen sich nicht richtig. Das führt zu bleibenden kognitiven Schäden.
Fetales Alkoholsyndrom (FAS)
Trinkt die Mutter während der ganzen Schwangerschaft viel Alkohol, dann kommt es vielleicht zu einem fetalen Alkoholsyndrom (FAS). Bei einem FAS sind die Schäden aufgrund von Alkohol am stärksten. Die Folgen sind:
- ein geringes Gewicht bei der Geburt
- körperliche Fehlentwicklungen der Organe, häufig sind Nierenschäden und Herzfehler
- sichtbare Merkmale vor allem im Gesicht, zum Beispiel eine verkürzte Lidspalte und eine verschmälerte Oberlippe
- Störungen des zentralen Nervensystems, zum Beispiel Wahrnehmungsstörungen, Konzentrationsschwächen, Lernschwierigkeiten und verminderte Intelligenz
- Verhaltensstörungen, zum Beispiel ein geringerer Saugreflex, sehr ruhelos und reizbar
Alkohol in der Stillzeit
Alkohol gelangt vom Blut der Mutter in die Muttermilch und so zum Baby. Nach einem Standardglas Alkohol wartet die Mutter am besten mindestens zwei Stunden, bevor sie stillt.
Unser Tipp
Nicht nur die werdende Mutter kann ihr Kind vor Alkohol schützen. Partner und Partnerin, Familie und Freunde können sie unterstützen, indem sie auch auf Alkohol verzichten. Zudem gibt es attraktive Alternativen.
Quellen:
- Infoblatt vom Bund: Download
- Infoseite: Auf der sicheren Seite: Schwangerschaft ohne Alkohol