Das Wichtigste in Kürze
- Alkoholabhängigkeit entsteht schleichend.
- Mit der Zeit braucht der Körper mehr Alkohol für das gleiche gute Gefühl.
- Für eine Alkoholabhängigkeit gibt es verschiedene Anzeichen:
- Nicht mehr auf Alkohol verzichten zu können
- Den Konsum nicht mehr unter Kontrolle zu haben
- Steigende Alkoholmengen
- Entzugserscheinungen, wenn man weniger oder gar nicht trinkt
- Vernachlässigung anderer Interessen
- Weitertrinken trotz unangenehmer Empfindungen
- Ob wirklich eine Abhängigkeit vorliegt, kann nur eine Fachperson beurteilen.
- Alkoholabhängigkeit ist eine anerkannte Krankheit. Es gibt Hilfe.
Die meisten Menschen konsumieren Alkohol in moderaten Mengen. Aus verschiedensten Gründen kann aber aus Genuss mit der Zeit eine Abhängigkeit werden. Dies passiert oft schleichend, weshalb es sowohl von den Betroffenen als auch von ihrem Umfeld häufig erst spät erkannt wird.
Was passiert im Körper?
Alkohol stimuliert das Belohnungssystem im Gehirn. Er setzt die Glückshormone Dopamin und Serotonin frei. Es entsteht ein Wohlgefühl. Mit zunehmendem Konsum gewöhnt sich das Gehirn an den Überschuss von Dopamin und Serotonin. Du brauchst je länger je mehr Alkohol, damit sich das Wohlgefühl einstellt. Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit.
Symptome für eine Alkoholabhängigkeit
Es gibt mehrere Symptome für eine Alkoholabhängigkeit. Die betroffene Person:
- trinkt viel und häufig Alkohol.
- kann nicht mehr auf Alkohol verzichten.
- kann den Alkoholkonsum nicht mehr kontrollieren.
- trinkt immer mehr Alkohol.
- hat Entzugserscheinungen, wenn sie weniger oder keinen Alkohol trinkt. Zum Beispiel Zittern oder Angst spüren.
- vernachlässigt Freunde, Hobbys oder andere Interessen.
- trinkt weiter Alkohol, obwohl sie sich schlecht fühlt.
Die betroffene Person muss nicht alle Symptome haben, damit wir von einer Abhängigkeit sprechen.
Was ist Sucht?
Sucht ist ein komplexes Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren. Häufig ist der Einsatz von Substanzen zunächst eine nützliche Strategie, um Störungen und Beeinträchtigungen zu verringern oder auszugleichen. Wenn Suchtsubstanzen über einen längeren Zeitraum missbräuchlich konsumiert werden, kann dies zu einer Abhängigkeitserkrankung führen, welche wiederum neue Störungen und Beeinträchtigungen (körperlich, psychisch und oder in sozialen Belangen) verursacht. Die betroffene Person verliert zunehmend die Kontrolle. Sucht ist eine Krankheit.
Ob jemand tatsächlich alkoholabhängig ist, kann nur eine Fachperson abschliessend beurteilen.
Teste dich selbst
Trinke ich zu viel? Gefährde ich meine Gesundheit? Es gibt verschiedene Online-Tests. Sie helfen dir, deinen Alkoholkonsum einzuschätzen:
Selbsttest
http://www.alcotool.ch
http://www.checken.ch
Freundetest
Machst du dir Sorgen über den Alkoholkonsum einer Freundin oder eines Freundes? Oder einer anderen Person, die dir nahe steht? Dieser Online-Test hilft dir, den Alkoholkonsum zu beurteilen:
Freundetests – Suchtprävention (suchtpraevention-zh.ch)
Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit – hol dir Hilfe!
Alkoholabhängigkeit ist eine anerkannte Krankheit. Es gibt Hilfe. Ein Gespräch mit einer Fachperson lohnt sich – schon bei den ersten Anzeichen. Du kannst körperlich und psychisch von Alkohol abhängig werden.
- Körperliche Abhängigkeit bedeutet: «Ohne Alkohol geht es mir schlecht. Ich habe Entzugserscheinungen.»
- Psychische Abhängigkeit bedeutet: «Ich will Alkohol. Ich brauche Alkohol. Nur dann funktioniere ich.»
Bei körperlicher Abhängigkeit ist ein Entzug notwendig. Dieser kann mit verschiedenen, starken Nebenwirkungen verbunden sein. Deswegen braucht es unbedingt eine medizinische Begleitung. Nach dem Entzug geht es darum, sich von der psychischen Abhängigkeit zu lösen. Das heisst: Rückfälle sollen vermieden werden.
Mehr Informationen zum Thema Entzug findest du hier.
Hol dir Hilfe!
Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit und keine Schwäche. Es ist wichtig und gut, sich Hilfe zu holen. Hol dir Hilfe! Hier findest du sie:
- Beratung
- Selbsthilfegruppen
- Auch Ärzte und Ärztinnen können helfen.
Quellen: